Wo genau finde ich die aktuellsten Zahlen und Berichte für zugelassene digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)?

Für die strategische Planung von neuen DiGA-Projekten und Marktanalysen ist es wichtig, die Verschreibungszahlen gelisteter DiGA zu berücksichtigen. Bei der Suche nach aktuellen Statistiken stößt man allerdings auf unterschiedliche Berichte von verschiedenen Institutionen (GKV-Spitzenverband, Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung, etc.).

Daher bieten wir in diesem Beitrag einen chronologischen Überblick mit Links zu den DiGA-Reports der relevantesten Herausgeber.

Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert.

Inhalte dieses Artikels

Alle DiGA Reports auf einen Blick

DiGA Report 2024

Aktuell sind noch keine Zahlen für das Jahr 2024 verfügbar. Jährlich werden die Abrechnungsdaten aller gesetzlichen Krankenkassen bis zum 30. September ausgewertet und in den hier aufgeführten Berichten dargestellt und zusammengefasst.

Der Barmer Arztreport 2024 bezieht sich auf Daten aus 2023.

DiGA Report 2023

DiGA Report 2022

DiGA Report 2021

Welche Daten nutzen die gelisteten DiGA-Reports?

GKV-Spitzenverband:

Der GKV-Spitzenverband veröffentlicht seit 2022 jährlich einen DiGA-Report. Als Datengrundlage dienen die Abrechnungsdaten aller gesetzlichen Krankenkassen bis zum 30. September desselben Jahres (nach § 33a Abs. 6 SGB V).

Zudem definiert der GKV mit den Krankenkassen die Vergütungsbeträge für DiGA, die ab dem 13. Monat nach Aufnahme erstattet werden, und vereinbart darüber hinaus mit den DiGA-Herstellerverbänden (wie dem SVDGV) eine Rahmenvereinbarung, die u. a. Regelungen zu den Vergütungsverhandlungen, zu den Höchstbeträgen und zu den Schwellenwerten beinhalten.

SVDGV:

 Mit dem diesjährig veröffentlichten DiGA-Report 2024 bietet der Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung e.V. (SVDGV) erstmals Einblicke in die Entwicklungen des DiGA-Marktes auf Basis von Herstellerangaben. Die im Bericht erhobenen Daten wurden dementsprechend vom SVDGV einzeln bei jedem Hersteller für die jeweilige DiGA erfragt.

Da es sich um den ersten Report dieser Art handelt, umfasst er den gesamten Zeitraum nach der Listung der ersten DiGA vom Oktober 2020 bis September 2023.

2022 kritisierte der SVDGV den GKV-Spitzenverband scharf nach dessen Veröffentlichung des “DiGA Report 2022”. Laut SVDGV versäumte es der GKV damals erneut, den “noch jungen Versorgungsbereichs neutral darzustellen”. → zum Statement

Grafik: DiGA Report – GKV vs. SVDGV

Techniker Krankenkasse:

Deutschlands größte gesetzliche Krankenkasse mit über 11,3 Millionen Versicherten veröffentlichte bisher einmalig im Jahr 2022 einen expliziten DiGA-Report. Hierfür wurden Abrechnungsdaten von rund 16.000 TK-Versicherten ausgewertet, denen bis zum 31. Dezember 2021 eine DiGA verordnet oder genehmigt wurde.

BARMER:

In ihrem jährlich erscheinenden Arztreport setzt die Barmer erstmals 2024 ihr Schwerpunktthema auf DiGA und wertet hierzu die Daten ihrer rund 8,7 Millionen Versicherten aus. Zusätzlich wurden im November und Dezember 2023 insgesamt 1.000 Behandlerinnen und Behandler aus dem DocCheck Panel online über Einstellungen und Erfahrungen zu DiGA befragt.

DAK Gesundheit:

Die DAK veröffentlicht jährlich einen sogenannten Gesundheitsreport. Den letzten dezidierten “Digitalisierungsreport”, der letztlich auch das Thema DiGA umfasst, publizierte die in Hamburg ansässige Krankenkasse im Jahr 2021 in Kooperation mit der “Ärzte Zeitung”.

Als Datenbasis der zugrunde liegenden Studie dient hierbei eine Onlineumfrage vom 17. September bis zum 1. November 2021 sowie eine Befragung von ePatient Analytics mit 569 Ärztinnen und Ärzte als auch 16 Psychotherapeutinnen und -therapeuten aus ganz Deutschland.

Welchen DiGA Report sollten Sie sich ansehen?

Der DiGA-Report des GKV-Spitzenverbands bündelt zum jährlichen Stichtag am 30. September sämtliche Daten der gesetzlichen Krankenkassen und bietet dadurch mit Sicherheit die größte Datenmenge zur Inanspruchnahme von DiGA.

Allerdings sieht sich der GKV mit dem wiederholten Vorwurf des SVDGV konfrontiert, keine neutrale Berichterstattung zu liefern und DiGA zu delegitimieren, indem es die hohen Kosten von DiGA, das Zulassungsverfahren und die teils mangelnde Evidenz kritisiert. Das hatte diesjährig erstmals zur Folge, dass der SVDGV einen eigenen DiGA-Report veröffentlichte, ausschließlich basierend auf Herstellerangaben.

Die vereinzelten DiGA-(Zwischen-)Berichte der oben genannten Krankenkassen bieten ebenfalls interessante Erkenntnisse, allerdings begrenzt auf Daten der jeweils eigenen Versicherten.

Weitere Hilfestellungen und Marktanalyse-Tools für die Planung Ihrer DiGA: